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Worum geht es?

Nachhaltiger Skiurlaub ist möglich

In der Klimakrise ist es schwer, Positives zu finden. Doch an jedem Adventssonntag präsentieren wir Ihnen eine gute Nachricht zum Klimaschutz.

Ideen für umweltverträglicheren Ski-Tourismus

Mit dem Winter kommt der Skiurlaub und der genießt mittlerweile einen schlechten Ruf: Skipisten, die an Autobahnen erinnern, und energieintensiv erzeugter Kunstschnee verursachen einen gewaltigen Raubbau an natürlichen Ressourcen. Dazu kommt der Energieverbrauch von Hotelanlagen und Skiliften. Nicht zuletzt trägt die Anreise von Millionen Touristen, meist per Flieger oder mit dem Auto, zur schlechten Klimabilanz des Wintertourismus bei.
Doch es geht auch anders. Viele Urlaubsorte besinnen sich auf mehr Nachhaltigkeit, um einen umweltverträglicheren Ski-Tourismus möglich zu machen.

Klimafreundliche Mobilität mit den Alpine Pearls

Der Verbund Alpine Pearls beispielsweise, zu dem sich 19 Orte in Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien zusammengeschlossen haben, setzt auf sanfte Mobilität. Die Gäste sollen möglichst per Bus und Bahn anreisen. Nach Österreich und Italien funktioniert das gut mit den Nachtzügen der österreichischen Bahn (ÖBB), die auch in Deutschland abfahren. In den Zielgemeinden sorgen der öffentliche Nahverkehr oder Shuttledienste der Gastgeber für den notwendigen Transport. Skiausrüstungen können geliehen werden, damit niemand mit sperrigem Gepäck reisen muss. Die ÖBB bietet zudem ein besonderes Angebot für Wintersportler: Für 15 Skigebiete gibt es ein Wintersport-Kombiticket, das neben der Bahnfahrt auch gleich einen Skipass für bis zu sechs Tage umfasst. Gerade hier lässt sich ein großes Potenzial heben: Laut WWF reisen von 45 bis 50 Millionen Touristen im Jahr gerade einmal fünf Prozent mit der Bahn an.

Kunstschnee mit Ökostrom in Tirol

Mit der Bahn erreichen Urlauber auch die Skiwelt Wilder Kaiser - Brixental, die versucht, das knifflige Thema Kunstschnee anzugehen. Der Energiebedarf für die künstlich erzeugten Flocken stammt aus heimischer Wasserkraft. Außerdem werde nur Wasser in Trinkwasserqualität von 16 Beschneiungs-Seen verwendet, die sich im Sommer überwiegend automatisch füllen, heißt es auf der Homepage des Skigebiets. Ein GPS-gesteuertes Pistenmanagement sorgt dafür, dass nicht mehr beschneit wird als notwendig.

Auch sonst versuchen die Betreiber des Skigebiets möglichst nachhaltig zu handeln: Der Skilift läuft mit Solarstrom, seit 2008 wird eine Hütte mit der Rückwärme von 2 Gondelbahnen beheizt. Im Skigebiet sind die Skibusse für alle Skifahrer in Skiausrüstung und mit gültigem Skipass gratis.

„Winter wie früher“ in den Schweizer Alpen

Wem es im wuseligen Brixental zu trubelig ist und wer doch lieber auf Naturschnee fahren will, kann in die Schweiz ausweichen: das wiedereröffnete Skigebiet Schatzalp-Strela will Langsamfahrer und Kinder mit „Ruhe statt Rambazamba“ anlocken und verspricht „Winter wie er früher einmal war“. Dazu gehört, dass es keine künstliche Beschneiung gibt und auf neue Skilifte verzichtet wurde. Dass die Pisten dann vielleicht später öffnen oder früher schließen müssen als bei den Nachbarn mit Kunstschnee, nehmen die Betreiber in Kauf. Allerdings: Der Urlauber muss das nötige Kleingeld für eine Unterkunft im schicken Davos mitbringen.

Auch die Skifahrerinnen und Skifahrer selbst können zum umweltverträglichen Schneespaß beitragen, abgesehen von der Wahl des Skiortes und der umweltverträglichen Anreise. So empfiehlt der WWF die Übernachtung in für Nachhaltigkeit zertifizierten Unterkünften und – einmal angekommen – keine Touren abseits von Pisten, Loipen und Wegen zu unternehmen, um Wildtiere nicht zu gefährden.

Vielleicht ist es ein bisschen unbequemer oder erfordert mehr Vorbereitung, aber: Wer seinen Winterurlaub auf Skiern verbringen will, kann das auch nachhaltig tun.

© Foto: oatawa (shutterstock)